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Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP)

Hochauflösende Schlaf-EEG Studie bei Kindern mit affektiven und psychotischen Störungen

Kinder und Jugendliche mit affektiven und psychotischen Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis werden rekrutiert. Schlafstörungen, kognitive und motorische Symptome sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Störungsbilder. So gehören Schlafstörungen zu den empfindlichsten Frühzeichen psychotischer Episoden (Tesler et al., Current Opinion in Psychiatry 2013). Bei Kindern und Jugendlichen, die vor dem 18. Lebensjahr an einer Schizophrenie erkranken, zeigen sich veränderte Gehirnreifungsprozesse (Sporn et al., American Journal of Psychiatry 2003). Auch bei Kindern und Jugendlichen, die an einer affektiven Störung leiden, weisen Untersuchungen auf eine veränderte Plastizität und Reifungsstörung im Gehirn hin (Lopez et al., Brain Imaging and Behavior 2010).

Abbildung 1. Räumliche Verteilung der Langsamwelligen EEG Aktivität (1-4.5 Hz) im Non-REM Schlaf von fünf Altersgruppen (5-8 Jahre, 8-11 Jahre, 11-14 Jahre, 14-17 Jahre, 17-20 Jahre). Die Darstellungen basieren auf 109 Elektroden (farbige Kreuze). Die Werte sind farbkodiert (Maxima rot, Minima blau) und auf ein hemisphärisches Hirnmodell projiziert (Kurth et al., Journal of Neuroscience 2010).

Wie wir schon in unseren bisherigen Studien zeigen konnten eignet sich die Anwendung des hochauflösenden Schlaf-EEG mit der Analyse der Aktivitäts-Topographie (im langsamwelligen Frequenzbereich, niedriger als 4.5 Hz) als Instrument zur Erfassung von entwicklungsbedingten und funktionalen Veränderungen bei gesunden und pathologischen Prozessen (Abbildung 1; Kurth et al., Journal of Neuroscience 2010; Ringli et al., Cortex 2012). Entsprechend können mit diesem Instrument die Veränderungen des Reifungsprozesses bei Kindern und Jugendlichen mit einer affektiven oder psychotischen Störung detektiert und vergleichend dargestellt werden. Wir erhoffen uns damit neue Methoden für eine frühe Diagnosestellung zu finden.

Die Abbildung veranschaulicht die Übereinstimmung zwischen lokaler Schlaftiefe und Lernen während der Entwicklung: In den frühen Jahren werden visuelle und visuo-motorische Fähigkeiten gelernt – der Schlaf ist am tiefsten über den hinteren Hirnregion welche für visuelle und visuo-motorische Verarbeitung zuständig sind. In der späten Adoleszenz bilden sich die höher kognitiven Fähigkeiten aus. Nun ist die Schlaftiefe über den zuständigen frontalen Regionen maximal.

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