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Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP)

Die psychischen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf Jugendliche und ihre Eltern in der Schweiz und erfolgreiche Bewältigungsstrategien

Leitung der Studie: Prof. Meichun Mohler-Kuo und Prof. Susanne Walitza

Neu auftretende Ausbrüche von Infektionskrankheiten, wie die aktuelle Coronavirus-Pandemie (COVID-19), haben oft enorme Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden der Bevölkerung, da während einer Pandemie Angst vor der Krankheit selbst, vor Isolation und  existentielle Sorgen im engeren und weiteren Sinne entstehen. Die Schweiz musste wie viele andere Länder sehr einschneidende Massnahmen wie Quarantänen, soziale Distanzierung oder die massive Einschränkung des öffentlichen Lebens einführen, um den Zusammenbruch des Gesundheitssystems aufgrund einer raschen Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Auch nach der Lockerung der Einschränkungen müssen die Menschen mit den Auswirkungen der bisherigen Restriktionen und mit einer anhaltenden Unsicherheit und teils neuen Ängsten leben. In der vorliegenden Studie sollen die psychischen Auswirkungen und Bewältigungsstrategien bei sozialer Isolation und Angst (unter Berücksichtigung von Homeschooling und Homeoffice, Bewegungseinschränkungen und gleichzeitig hohen Anforderungen an die einzelnen Familienmitglieder) sowie von sozio-ökonomischen Auswirkungen bei Schweizer Jugendlichen und ihren Eltern untersucht werden.

Studienaufbau

Um den Unterschied in der psychischen Gesundheit vor und nach Beginn der Pandemie erfassen zu können, wird eine groß angelegte Studie mit zwei verschiedenen Stichproben durchgeführt.

Stichprobe 1: Wir werden die Stichprobe aus der «Swiss Youth Epidemiological Study on Mental Health (S-YESMH) untersuchen, die eine repräsentative Stichprobe von 3840 Jugendlichen umfasst, die zwischen 1996 und 2000 geboren wurden. Im Jahr 2018 haben wir diese im Alter von 20-24 Jahren) hinsichtlich ihrer psychischen Gesundheit untersucht. Die Studie S-YESMH wurde vom Schweizerischer Nationalfonds unterstützt. Eine neue Erhebung an dieser Stichprobe erlaubt uns, die aktuellen Ergebnisse mit den früheren Befunden zum psychischen Gesundheitszustand zu vergleichen. Für diese Untersuchung wurden uns bereits Mittel von der Stiftung Uniscientia zugesprochen.

Stichprobe 2: eine nationale repräsentative Stichprobe von 1000-1200 Kindern und Jugendlichen im Alter von 12-17 Jahren.  Dies ist eine neue Stichprobe, und wir können entsprechend keine Vorher-Nachher-Vergleiche anstellen. Wir können jedoch den psychischen Gesundheitszustand während der Pandemie ermitteln und diese Ergebnisse mit früheren Daten (z.B. Daten aus der Optimus-Studie, die uns zur Verfügung stehen) vergleichen.

Stichprobe 3: Geplant ist es, auch die Eltern (ein Elternteil, N =1000) der Kinder und Jugendlichen aus der Stichprobe 2 zu befragen. Damit werden wir detaillierte Informationen über die Familiendynamik, die Sichtweise der Eltern und ihre Bewältigungsmechanismen erhalten. Besonders die Herausforderung der Kombination von Homeoffice und Homeschooling, aber auch von möglicherweise keiner Arbeit und Homeschooling sowie die Betreuung der Kinder zuhause, die Kombination von doppelter Belastung sollen untersucht werden. Auch die Sorgen und Nöte der Eltern sind relevant um die Situation der Kinder, aber auch der ganzen Familie zu verstehen. Welche Strategien haben bisher den Eltern und den Familien am besten geholfen? Wichtiges Ziel ist mittelfristig und langfristig Kinder und Eltern zu unterstützen.

Nutzen

Der Ausbruch von COVID-19 gilt als die weltweit größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Es handelt sich um eine ernsthafte Krise der öffentlichen Gesundheit, die zu einem höheren Maß an Stress und Ängsten führt. Darüber hinaus könnte die Einschränkung des Zugangs zu normalen täglichen Aktivitäten, der Verlust des Arbeitsplatzes, die Unterbrechung von Schule und Ausbildung und die soziale Isolation zu psychischen Problemen führen und die physische Gesundheit schwächen. Unsere Studie ist einzigartig, da sie sowohl Kinder und Jugendliche als auch ihre Eltern und Familien einbezieht. Dass wir auch eine repräsentative Stichprobe einschliessen können, die erst vor 2 Jahren hinsichtlich psychischer Gesundheit untersucht werden konnte (mit Unterstützung des SNF), ermöglicht eine sehr hohe Aussagekraft über den Impact von Covid-19. Unsere Studie zielt darauf ab, diese Auswirkungen zu untersuchen und zu quantifizieren, damit für die nahe, aber auch weitere Zukunft nachhaltige präventive Maßnahmen entwickelt werden können.

Wer steht hinter der Studie?

Die Studie wird von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (Universität Zürich, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich) und dem Institut et Haute École de la Santé La Source – HES-SO durchgeführt.

Sie wird von der Uniscientia Stiftung, und der Erika Schwarz Stiftung finanziert und wurde von einer Schweizer Ethikkommission zugelassen.

Das LINK Institut für Markt- und Sozialforschung wurde mit der Durchführung der Befragung beauftragt.

Kontakt

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Universität Zürich

Prof. Meichun Mohler-Kuo meichun.mohler-kuo@uzh.ch

Prof. Susanne Walitza susanne.walitza@pukzh.ch

Dr. Simon Foster simon.foster@kjpd.uzh.ch

Shota Dzemaili (französischsprachig) s.dzemaili@ecolelasource.ch

 

Projekt update

 

 

 

Weiterführende Informationen

Kontakt

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Universität Zürich

Prof. Meichun Mohler-Kuo

Dr. Simon Foster

Shota Dzemaili (französischsprachig)

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